Brünieren

Was bedeutet Brünieren?

Brünieren ist der Fachausdruck für das „Veredeln“ von Metall mit einer braunen oder schwarzen Oxidschicht. ” – der Werkstoff bekommt eine spezielle „antike“ Optik. Aus dem Französischen von “brunir” abgeleitet, übersetzt “bräunen” unterscheidet man nach DIN 50938 zwischen Ein-, Zwei-, und Dreibadbrünieren.

Die Werkstücke werden je nach Verfahren in eine siedende, zwischen 133 und 144 Grad heiße alkalisch-oxidierende Lösung eingetaucht. Durch den chemischen Prozess bildet sich ein weitestgehend biege- und abriebfester Überzug – die sogenannte Brünierschicht. Durch Oberflächenumwandlung von Eisenkristallen und Eisenmischkristallen werden dunkle Mischoxidschichten erzeugt. Der Farbton ist abhängig von der Werkstoffqualität, der Oberflächenbearbeitung und der Zusammensetzung der Brünierlösung. Es entsteht eine ein bis zwei Mikrometer dicke Schutzschicht, die Werkstücke bleiben weitestgehend maßhaltig. Die Leitfähigkeit und die magnetischen Eigenschaften des Grundmaterials bleiben erhalten.

Die Brünierung ist also eine kontrollierte Oxidation – sozusagen Edelrost, der vor weiterer Korrosion schützt. Allerdings sollte der Korrosionsschutz für den Außenbereich durch das Auftragen geeigneter Öle oder Wachse verbessert werden.

Unlegierte, niedriglegierte Stähle und Gusseisen sind besonders für das Brünieren geeignet. Edelstähle dagegen nur mit einem Sonderverfahren brünierbar. Damit sich die Oberfläche des Werkstoffs beim Brüniervorgang gleichmäßig chemisch verändert, müssen die unbeschichteten Werkstoffoberflächen sauber, und frei von Silikonölen oder -fetten sein.

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